Spermiogramm
Das Spermiogramm ist ein wesentlicher Bestandteil in der Ursachenfindung für den ausbleibenden Kinderwunsch und umfasst die Analyse des Samens zum Zwecke der Beurteilung der Spermaqualität, welche für eine erfolgreiche Befruchtung ausschlaggebend ist.
Das Spermiogramm ist ein wesentlicher Bestandteil in der Ursachenfindung für den ausbleibenden Kinderwunsch. 12 Wochen benötigt der Körper, um „einsatzfähige“ Spermien zu produzieren. Alles, was Sie und Ihr Körper in diesen 12 Wochen „erleben“, hat Einfluss auf das Ergebnis des Spermiogramms. Wenn Sie zum Beispiel kürzlich einen grippalen Infekt hatten, kann der Befund schlechter ausfallen. Man könnte fast sagen, dass bei einem Spermiogramm die „Tagesform“ beurteilt wird. Falls das Ergebnis nicht gut ausfallen sollte, wird im Abstand von 8-12 Wochen eine Kontrolle empfohlen und dazu geraten, auf negative Einflüsse wie Rauchen und andere Stressfaktoren in der Zeit zur nächsten Untersuchung des Spermas zu verzichten.
Was sind die Parameter für ein Spermiogramm?
Das Spermiogramm ist eine Analyse des Samens und dient der Beurteilung der Spermaqualität. Zentraler Bestandteil dieser Analyse ist die Untersuchung der Spermienzellen unter dem Mikroskop. Folgende Merkmale werden auf diese Art und Weise untersucht:
1. Quantität (Konzentration und Gesamtzahl)
beschreibt die Spermienkonzentration, bezogen auf die Menge des Spermas. Beispielsweise kann eine Probe mit 3 ml Gesamtvolumen insgesamt 15 Millionen Spermien enthalten; das wäre eine Konzentration von 5 Millionen Spermien pro ml.
2. Motilität (Beweglichkeit)
beschreibt, ob und auf welche Art und Weise sich die im Ejakulat enthaltenen Spermien bewegen. Die Beweglichkeit ist entscheidend, um die Reise zur Eizelle zu bewältigen. Laut WHO-Richtlinien (2021) weisen die Spermien der meisten Männer, die innerhalb eines Jahres eine natürliche Empfängnis erzielen konnten, eine Gesamtbeweglichkeit von 42 % und eine vorwärts gerichtet Beweglichkeit von 30 % auf.
3. Morphologie (äußere Gestalt)
bezieht sich auf die Struktur (Form) der Spermien. Spermienzellen mit einem bestimmten, als „normal“ bezeichneten Erscheinungsbild, sind eher in der Lage, ihren Weg in die Eileiter zu finden und in die Eizellhülle einzudringen. „Normal“ geformte Spermien haben in der Regel glatte ovale Köpfe und lange, gerade Schwänze ohne Knicke. Der Anteil „normal“ geformter Spermien im Ejakulat ist auch bei Männern mit uneingeschränkter Fruchtbarkeit meist relativ klein.
4. Vitalität (Untersuchung, ob die Zellen lebendig sind)
ist ein Parameter, der den Anteil lebendiger und toter Spermien im Ejakulat beschreibt. Spermien, die sich nicht bewegen, können dennoch lebendig sein. Sie ist entscheidend für die Befruchtung der Eizelle. Bei den meisten Männern, die innerhalb eines Jahres eine natürliche Empfängnis erzielen konnten, wurde laut aktuellen WHO-Daten (2021) eine Spermienvitalität von insgesamt 54 % festgestellt.
Fertilitätscheck mittels Spermiogramm
Viele Männer stehen unter einem großen Leistungsdruck und psychischer Anspannung – besonders vor der anschließenden Beurteilung der Ergebnisse ist die Nervosität entsprechend hoch. Sprechen Sie uns gerne an und vereinbaren Sie einen Termin zu einem diagnostischen Spermiogramm zur Überprüfung Ihrer Fruchtbarkeit – entweder telefonisch, oder direkt über die Doctolib-App.
Gutes Spermiogramm
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Schlechtes Spermiogramm
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6 Tipps für eine bessere Spermaqualität
1. Gesunde Ernährung
Eine gesunde Ernährung kommt nicht nur der Fruchtbarkeit zu Gute. Obst Gemüse und Getreide liefern Antioxidantien. Das sind Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente (Vitamin E, beta-Carotin, Zink, Selen, Vitamin D sowie Vitamin C und Folsäure), die den oxidativen Stress im Körper reduzieren und die Spermien vor einer oxidativen Schädigung schützen. Vitamin D und Folsäure sollten evtl. über Tabletten zugeführt werden. Omega-3-Fettsäuren (ungesättigte Fettsäuren) sollten in ausreichender Menge verzehrt werden z.B. in Form von Leinöl, Fisch oder Nüssen. Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für die Produktion von körpereigenen Botenstoffen (Hormone).
2. Übergewicht
Übergewicht sollte vermieden werden. Im Fettgewebe werden Dutzende von Hormonen, Zytokinen und anderen Botenstoffen gebildet, die weitreichende Wirkungen im gesamten Körper haben. Das kann die Spermienqualität deutlich beeinträchtigen.
3. Hohe Temperaturen
Zu hohe Temperaturen schaden den Spermien. Der Hoden sitzt nicht ohne Grund „außerhalb“ des Körpers. Dort liegt die Temperatur in der Regel 2°C – 4°C unterhalb der allgemeinen Körpertemperatur. Deshalb ist eine lockere Boxershort besser als ein enger Slip. Auch eine enge Jeans sorgt für eine höhere Hodentemperaturen
4. Alkohol und Nikotin
Alkohol und Nikotin beeinträchtigen die Produktion und die Spermienqualität. Eine nachteilige Auswirkung des Rauchens und des Alkoholkonsums auf die Morphologie, Anzahl und Beweglichkeit der Spermien haben zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt.
5. Anabolika
Auf Anabolika sollte verzichtet werden, denn nicht nur die Spermienqualität leidet. Studien zeigen, dass Erektionsprobleme und Libidoverlust häufig in Korrelation mit der Einnahme von Anabolika einhergehen.
6. Gesunder Lifestyle
Was für den Körper gesund ist, steigert auch die Spermienvitalität. Sport treiben, viel frische Luft, ausreichend Schlaf und wenig Stress – all das wirkt sich positiv auf unseren Körper aus.
5 Dinge, die „Mann“ vor einer Spermaabgabe beachten sollte
1. Probe körperwarm
Wenn die Probe mitgebracht wird, muss diese körperwarm (z.B. unter der Jacke) gehalten und innerhalb von max. 60 Minuten abgegeben werden.
2. 2-5 Tage Karenzzeit
Sie sollten 2-5 Tage Karenzzeit vor einem Spermiogramm einhalten (keine Ejakulation)
3. Kein Gleitmittel/Seife oder Kondome verwenden
Verwenden Sie keine Gleitmittel/Seife oder Kondome, da diese oft spermientoxisch sind. Orale Befriedigung oder Coitus interruptus (Das Unterbrechen von Sex kurz vor der Ejakulation) führen ebenfalls zu fehlerhaften Ergebnissen.
4. Steriler Abgabebecher
Achten Sie darauf, dass der Abgabebecher steril bleibt und erst kurz vorher geöffnet wird, damit es keine Verunreinigungen gibt. Einen solchen Behälter erhalten Sie bei uns vor Ort.
5. Medikamente oder Drogen
Jegliche Art von Medikamenten oder Drogen könnte die Qualität des Ejakulats beeinflussen. Bitte weisen Sie auf alles hin, was Sie zurzeit oder in den letzten 3 Monaten eingenommen haben.
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